Idee Aktion regelmäßig in einem Ort einen Gottesdienst abhalten, oder an einem Tag an mehreren Orten hintereinander in kleinen Orten wo keine Gottesdienste stattfinden, Gottesdienste anbieten.
Baptisten besuchten Orte, aus denen sich die Kirchen zurückgezogen haben
Bad Schwalbach –
Ein ungewöhnliches missionarisches Konzept hat die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Bad Schwalbach im Untertaunus entwickelt: Sie lädt viermal im Jahr zu Gottesdiensten in Orten in der Umgebung ein, aus denen sich die beiden Volkskirchen zurück gezogen haben und auch andere Freikirchen nicht vertreten sind. „Seit drei Jahren organisieren wir unsere ‚Gottesdienste on tour’“, teilte Gemeindepastor Lothar Peitz der Zeitschrift DIE GEMEINDE idea mit. Der Gottesdienst im eigenen Gemeindezentrum fällt an dem Sonntag aus. Da Peitz im Nebenamt auch als Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Hessen-Rheinhessen tätig ist, liegt ihm an einem „guten ökumenischen Miteinander“. Deshalb informiere man die früher in den Orten tätigen Kirchen immer über den Gottesdienst und lade auch dazu ein. Allerdings benutze man nicht die leerstehenden Kirchen, sondern organisiere Freiluftgottesdienste oder man treffe ich in einer Scheune oder im Dorfgemeinschaftshaus. Bisher habe man dieses Konzept als Pilotmodell nur in zwei Orten, Heidenrod-Huppert und in Dörsdorf im Untertaunus, umgesetzt. Dort lebten auch Baptisten, die in ihrer Umgebung dann die Werbetrommel für so einen Gottesdienst rührten. Sie seien eine „echte Attraktion“ und seien auch für Einwohner interessant, die sonst nur selten oder gar nicht eine Kirche besuchten.
Mit den „Gottesdiensten on Tour“ leiste man auch einen Beitrag gegen das Aussterben der Dörfer. Bis zu 50 Besucher zwischen 8 und 80 Jahren seien bereits pro Gottesdienst erreicht worden, so Peitz. Die Gestaltung liege in den Händen eines ehrenamtlich tätigen Teams. Er versuche lebensnahe Predigtthemen zu finden. Nach Ostern habe er etwa unter dem Thema „Zurück auf Los“ über mögliche Neuanfänge gesprochen, im Sommer sei er der Frage nachgegangen, wie man nach den Ferien den Einstieg in den Alltag schaffe, zum Ewigkeitssonntags habe er in einer Dialogpredigt mit einer in seiner Gemeinde tätigen Therapeutin die Frage geklärt, wie man angesichts des Todes Hoffnung finden könne. Glaubenserfahrungen der Gemeindemitglieder ständen ebenso auf dem Programm wie das Singen moderner Kirchenlieder. Erfreulich sei, dass die Besucherzahlen stiegen, wenn man mehrmals an einem Ort einen Gottesdienst feiere. Die Baptistengemeinde Bad Schwalbach hat 45 Mitglieder.
Klaus Rösler (01.03.2013) DIE GEMEINDE / IDEA
Ansprechpartner: Jürgen Tischler